Ursula Seiring
Du sollst nicht sterben
Erlebnisse einer deportierten Ostpreußin
Bergstadt Verlag, 2008, 3. Auflage, 160 Seiten, geb., 13,9 x 21,4 cm
Die erste Auflage dieser sowohl durch ihre strenge Sachlichkeit als auch ihren versöhnlichen Grundton ergreifenden Erzählung aus den Erlebnissen einer in die russische Taiga deportierten Ostpreußin, hatte eine Fülle brieflicher und telefonischer Reaktionen von Frauen zur Folge, die ein ähnliches Schicksal, dem viele Tausende deutscher Frauen aus dem Osten erlegen sind, überlebt haben. In einem Nachtrag zur zweiten Auflage gibt die Autorin über die Berichte dieser Frauen in straffer Form eine eindrucksvolle Übersicht, durch die das Individuelle ihrer Erlebnisse im Allgemeinen dieser erschütternden Vorgänge gleichsam aufgeht und dadurch einen höheren dokumentarischen Wert erhält.
Ursula Seiring, geb. Goldau Schönwiese, kam Mitte der 20er Jahre in Schönwiese bei Guttstadt/Kreis Heilsberg in Ostpreußen zur Welt. Sie besuchte zunächst die Oberschule in Guttstadt und ab 1940 in Breslau (Abitur 1943). Es folgte eine Kriegsdienstverpflichtung im elterlichen Gutsbetrieb. Im Zuge der Kriegsereignisse war sie von Januar 1945 bis Oktober 1946 in Straf- und Arbeitslagern der UdSSR. Nach ihrer Entlassung in die Sowjetische Besatzungszone floh sie in den Westen.