Marcin Wiatr
Literarischer Reiseführer Oberschlesien
Fünf Touren durch das barocke, (post)industrielle, grüne, mystische Grenzland
Deutsches Kulturforum östliches Europa 2016
424 Seiten, geb., zahlreiche farbige und s/w-Abbildungen, Kurzbiogr., ausführliches Register, zweisprachige Karten., 13 x 21 cm, mit Lesebändchen
In Oberschlesien kann man in Polnisch Müllmen/Mionów geboren und im benachbarten Ort Deutsch Müllmen/Wierzch getauft worden sein. In beiden Dörfern stehen heute deutsch-polnische Ortstafeln. Diese zeugen von der wechselvollen Vergangenheit der Region und den vielgestaltigen kulturellen Einflüssen, die sich hier durchdringen und überlappen. Hier leben Menschen zusammen, die sich als Polen, Deutsche oder Oberschlesier fühlen. Impulse für die regionale Identität gibt die mehrsprachige Literatur.
Hier wurden Joseph von Eichendorff, Max Herrmann-Neiße oder Horst Bienek geboren. Auch Janosch hat seiner Heimat ein belletristisches Denkmal gesetzt, Tadeusz Rózewicz lebte und schrieb hier eine Zeitlang, Jaromír Nohavica besang die Region und Kazimierz Kutz hielt sie in einer Filmtrilogie fest. Im Hinblick auf die Themen Baukunst, Industrie, Grenze, Landschaft und Mystik werden unter anderem die Städte Neiße/Nysa, Gleiwitz/Gliwice, Myslowitz/Myslowice, Lubowitz/Lubowice und St. Annaberg/Góra Swietej Anny (kunst)historisch und literarisch erkundet.
Marcin Wiatr, geboren in Gleiwitz, Germanist und Historiker, ist ein hervorragender Kenner seiner oberschlesischen Heimat.