Ralph M. Wrobel
Das Pauliner Eremitenkloster zur Heiligen Dreifaltigkeit in Wiese
sowie die Pfarrei und Krankenheilanstalt Wiese-Pauliner in OberschlesienBergstadtverlag, Görlitz 2021, 458 Seiten, geb., s/w-Abb., 17,5 x 24 cmIm Görlitzer Bergstadtverlag ist ein neues wissenschaftliches Buch von Prof. Ralph M. Wrobel zum Kloster des Paulinerordens im oberschlesischen Wiese erschienen. Der Paulinerorden kam Ende des 14. Jahrhunderts aus Ungarn nach Polen, wo vom oberschlesischen Herzog Wladislaus II. von Oppeln (Opole) das berühmte Kloster in Tschenstochau (CzÄ™tochowa) errichtet wurde. Dass dieser Herzog auch ein Paulinerkloster „auf den Wiesen“ in seinem Oppelner Herzogtum neben der Stadt Oberglogau (Glogówek) gründete, ist hingegen weniger bekannt. Die Geschichte dieses oberschlesischen Klosters dauerte von seiner Gründung im Jahre 1388 bis zu seiner Aufhebung durch die Säkularisation im Jahre 1810, als Pfarrei und Krankenanstalt jedoch noch weit darüber hinaus. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist das Kloster zudem wieder im Besitz des Paulinerordens.
In diesem Buch wird die Geschichte des Pauliner Eremitenklosters Wiese sowie seiner Nachfolgeinstitutionen, der Pfarrei und Krankenheilanstalt Wiese-Pauliner (Mochów Pauliny), ausführlich dargestellt. Dabei wird aus mikrohistorischer Perspektive auf die inneren Aspekte der Klostergeschichte eingegangen. Den Schwerpunkt bildet die Untersuchung der inneren Verhältnisse des Klosters, angefangen bei der Ausstattung im Mittelalter, über die Struktur des Konvents hin zu den grundherrschaftlichen Verhältnissen und der Wirtschaftstätigkeit in der Blütezeit des Klosters im 17. und 18. Jahrhundert. Des Weiteren wird dargestellt, wie Klosterkirche und -gebäude nach der Aufhebung des Klosters weiter genutzt wurden, sowie wie die Paulinermönche wieder zurückkehren konnten. Dadurch entsteht ein bunter Bilderbogen der oberschlesischen Alltagsgeschichte vom späten Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert.